Warum "hinter der Senkrechten" nicht unbedingt schlecht sein muss...

Ich hab mir mal die Mühe gemacht darzustellen, dass es nicht wie so oft behauptet wird, wenn ein Pferd hinter der Senkrechten ist, automatisch falsch läuft.
Folgende Argumente sollten entkräftet werden:
1. Das Atlantooccipitalgelenk oder Atlantoaxialgelenk ist automatisch blockiert - FALSCH
- ich hab, wie man sieht, nur den Winkel im hinteren Halsabschnitt verändert, was bei einem Reiten in Dehnungshaltung oder einfach durch Vorgeben der Hand um dem Pferd die Möglichkeit zu geben den Widerrist nach vorne zu ziehen, durch Spannen des Nackenbandes erreicht wird. Der Winkel in den oben beschriebenen Gelenken hat sich nicht verändert gegenüber der freien Haltung mit "Nase vor".
2. Das Becken kann nicht kippen und das Pferd nicht untertreten wenn die Nase nicht vor der Senkrechten ist - FALSCH
- das Becken kann kippen, indem die Bauchmuskulatur mehr aktiv ist und die Rückenlinie dadurch gerade oder sogar leicht nach hinten absinkt. Genau dann kann die Rückenmuskulatur nämlich loslassen und der Reiter zum sitzen kommen.

Sobald das Pferd genug Kraft hat dies auch zu halten, wenn das Genick der höchste Punkt ist nur eine Frage der Zeit.

Hier soll auf keinen Fall der Eindruck entstehen, dass ein Pferd NUR korrekt gehen kann, wenn es hinter der Senkrechten geht oder gar das man es aktiv mit Handeinwirkung nach hinten ziehen soll, sondern selbstverständlich ist das Ziel die Nase an der Senkrechten.

ABER wer glaubt einem Dogma (Nase vor der Senkrechten) gerecht werden zu müssen ohne jemals Pferde geritten und dabei gefühlt zu haben wie einfach man es einem Pferd machen kann indem man ihm erlaubt den Hals einfach fallen zu lassen und dabei den Widerrist nicht nach hinten abkippen lässt, der sollte weiterhin Bücher lesen aber nicht aufs Pferd steigen.



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