Headshaking beim Pferd

Headshaking ist eine Krankheit, die unterschiedlichste Auslöser hat. Jedoch ist zu unterscheiden, was ist ein Auslöser und was ist die Ursache.

Als ich 2015 ein Pferd zur Therapie bekam, das taktunrein war, Lahmheit 1. Grades, und sämtliche Untersuchungen in diversen Spezialkliniken nur unbefriedigende Diagnosen stellten, war dieses Pferd auch noch headshaker. 

Ich konzentrierte mich vor allem auf die Therapie der Lahmheit indem ich das Pferd in den biomechanisch korrekten Fluss der Bewegung brachte. Das Pferd war ab dem Moment, wo es korrekt durch den Körper ging, auch frei vom headshaking.

Überzeugt hat mich, als ein weiteres Pferd kam, das sowohl in der Box, also im Stand der Ruhe, als auch auf der Weide fast panisch wurde und permanent geschüttelt hat. Dieses Pferd brauchte einige Monate (zuerst 1x die Woche, dann 2x die Woche ambulant) bis ein durchschlagender Erfolg zu sehen war. Aber auch hier war zu sehen, dass ab dem Moment wo sich das Pferd aus dem Widerrist nach vorne abwärts dehnte und die Rückenmuskulatur frei schwingen konnte, da die Bauchspannung aktiv war, waren die ersten Schritte der "Heilung" eingeleitet.

Meine Methode beruht auf keinen Wundermittel oder esoterischer Scheinmedizin sondern auf einfacher korrekter biomechanischer Arbeit mit dem Pferd. 

Meine Theorie ist, dass aufgrund des falschen Ablaufs der Bewegung bzw. einer Fehlhaltung, der Trapezmuskel, dessen Spannungszustand, Druck und Zugzustand, den Trigeminus überreaktiv machen.  Die diversen Auslöser (Auslöser sind nicht die Ursache) für das shaken beruhen meiner Meinung nach auf einer Überreaktion dieses Nervs, wodurch es zu den unterschiedlichsten Auslöser kommt. Wind, Regen, Sonne, Fliegen, Pollen bzw. zu den bekannten Symptomen wie Augenlidzittern, heftiges Abschnauben als ob ein Fremdkörper in den Nüstern wäre, stark tränende Augen, überempfindliche Stellen am Kopf generell.

Der aktuelle Stand der Wissenschaft schliesst Allergien, Herpes, diverse Impfungen (Herpes, Influenza, etc.) für idiopathisches headshaking aus. Auch wenn der pathophysiologische Ablauf beim Pferd anders ist als beim Menschen (Trigeminusneuralgie) wird der Trigeminusnerv für das headshaking beim Pferd mittlerweile ursächlich angesehen. Daher spricht man auch vom trigeminal-mediated headshaking. 

Eine Trigeminusneuralgie lässt sich nicht durch klinische Untersuchungen alleine ausschliessen sondern bedarf einer sehr aufwändigen Gerätschaft, welche beim Pferd nur zu Forschungszwecken verwendet wird. ( eine Art Reizleitungsmessung) 

Solange der Trapezmuskel nicht loslassen kann aufgrund einer inkorrekten Biomechanik, wird das headshaking nicht komplett verschwinden. Sämtliche Therapien die zur Zeit angeboten werden sind reine Symptombehandlungen. (PENS, Akupunktur, Nasennetze, UV-Schutz, etc.) 
Ebensowenig kann durch Zufütterung von diversen Kräutern, Verabreichung von Antiallergika oder Homöopathie eine Heilung stattfinden.